Haupt-Seiteninhalt

Der 8. belladonna Gründerinnenpreis ging an Barbara Hüchting vom Findorffer Bücherfenster

Veröffentlicht am
Text

Am 26. November 2014 wurde der mit 5.000,- € dotierte Preis in der Bel Étage am Brill in Bremen vor über 200 Gästen überreicht.
Die 1973 geborene Barbara Hüchting hat eine bewegte Biografie hinter sich. Sie ist als Quereinsteigerin eigentlich zufällig Unternehmensnachfolgerin der 26 Jahre bestehenden Buchhandlung geworden.
Barbara Hüchting studierte Anglistik und Germanistik in den USA und in Freiburg, arbeitete in Verlagen und bei PR Agenturen bis sie dann als Dramaturgin in die Theaterwelt in Hagen einstieg. Doch 2007 zog es sie in ihre alte Heimat zurück.
Drei Faktoren machten sie zur Unternehmerin:

  1. Wunsch nach Selbstständigkeit verbunden mit Kontakt zu Menschen
  2. Literatur lag ihr ein Leben lang am Herzen
  3. Sie begegnete den Buchhändlerinnen in Findorff, die ihre Buchhandlung übergeben wollten

Im Februar 2010 war es dann so weit: sie eröffnete das Findorffer Bücherfenster.
Seither ist viel passiert. Sie verdreifachte den Umsatz, die Anzahl von Beschäftigten wuchs von damals 1,5 auf  jetzt 5 Mitarbeiterinnen und sie selbst startete mehrere Initiativen, um im Stadtteil Findorff bekannt zu werden.
„Ihre Vernetzung und Vermarktung sind beispielhaft“, so Maren Bock, Geschäftsführerin von belladonna und Initiatorin dieses Preises. Nicht nur, dass sie zum Verband der „Findorffer Geschäftsleute“ gehört, sondern auch zu einem Zusammenschluss „Genuss in Findorff“, der sich aktiv bei Stadtteilfesten oder bei verkaufsoffenen Sonntagen einbringt.
Bundesweit initiierte sie den Verein „buy local“, der sich für den Einzelhandel stark macht und vor allem die regionalen kleinen Geschäfte in den Stadtteilen und in den Stadtzentren fördern will.  
Frau Hüchting bezeichnet „buy local“ als das neue „Bio“. Es geht um das Bewusstsein, die Geschäfte vor Ort zu nutzen, tarifgerechte Bezahlung zu gewährleisten und hier Steuern zu bezahlen statt große anonyme Konzerne wie Amazon u.a. zu unterstützen, deren Arbeitsbedingungen und Steuerpolitik in die Kritik geraten sind.
Das Motto von Frau Hüchting: „Die Probleme der Großen sind die Chancen der Kleinen“.
Beim Findorffer Bücherfenster braucht niemand auf den Service zu verzichten, Bücher online bestellen zu können oder sogar bequem nach Hause geliefert zu bekommen. All das ist hier selbstverständlich. Bei Frau Hüchting stehen die Kundinnen und Kunden im Vordergrund, ihre Beratung ist individuell und ihre Verbindlichkeit außerordentlich. Sie sagt selbst: „ Ich glaube, dass der Stadtteil Findorff und ich sehr gut zusammenpassen“.
„Ihre hervorragende Vermarktung, ihre kreativen Verkaufsideen, ihre weitreichende Vernetzung und dazu die enorme Umsatzsteigerung sind so überzeugend gewesen, dass Frau Hüchting der belladonna Gründerinnenpreis 2014 zugesprochen wurde“, so die Begründung der Jury.
Zu ihrem systematischen nachhaltigen Aufbau des Unternehmens gehört auch, dass sie Mitarbeiterinnen einstellt und diese Berufs- und Privatleben miteinander vereinbaren können.
Die Bremerin hat den von belladonna mit 5.000,- € dotierten Preis in der Bel Étage aus den Händen des Wirtschaftssenators Martin Günthner und dem Leiter Firmenkunden der Sparkasse Bremen Ralf Paslack, entgegen genommen. Mit diesem Preisgeld ist Bremen dank etlicher Sponsorinnen und Sponsoren aus der Wirtschaft anderen Gründerinnenpreisen in Deutschland voraus, bei denen es keinerlei Preisgeld gibt.
Die Vizepräsidentin des VdU/Verband deutscher Unternehmerinnen Cornelia Hopp ist Schirmfrau dieses Preises und betonte, dass die Bedeutung erfolgreicher Unternehmerinnen noch nicht gänzlich in der Gesellschaft angekommen sei: „Zu viele Barrieren gibt es auch heute noch“.
Ziel des Preises ist es, „die Existenzgründung von Frauen in der Öffentlichkeit, insbesondere in der Wirtschaft und in den Medien sichtbar zu machen“, erklärte Maren Bock den über 200 anwesenden Gästen in der Bel Étage.
Der Preis soll sowohl Frauen ermutigen in bestimmten Lebenssituationen über eine Existenzgründung oder auch Unternehmensnachfolge nachzudenken. Andererseits soll der Preis auch Denkmuster verändern und Rollenbilder von Unternehmerinnen erweitern. Denn Unternehmerinnen sind durchaus auch alleinerziehend oder ehemals erwerbslos gewesen oder arbeiten in Teilzeit.
Im Land Bremen sind ca. 31% aller Gründungen von Frauen. Das ist im Bundesvergleich schon hoch, das Potenzial ist aber lange noch nicht ausgeschöpft. Der Preis soll zudem das gründerinnenfreundliche Klima in Bremen noch verstetigen.
„belladonna leistet einen Beitrag dazu, Wirtschaftsförderung in Bremen nach vorne zu bringen und diese Preisverleihung ist ein wichtiges Ereignis für die Bremer Wirtschaft“, so die Worte von Andreas Heyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der WFB Wirtschaftsförderung Bremen bei der Preisverleihung.
Zur Jury gehören:  belladonna – Kultur, Bildung und Wirtschaft für Frauen e.V., afz/ZIB Bremerhaven – Beratungsstelle Frau und Beruf, Frauen in Arbeit und Wirtschaft (FAW), Frauengleichstellungsstelle Bremen (ZGF),
RKW Bremen GmbH und Verband deutscher Unternehmerinnen/Bremen-Weser-Ems.

Ohne die Sponsoren und Sponsorinnen wäre die Verleihung des Preises nicht möglich gewesen. Deshalb bedankt sich belladonna ganz besonders bei der Sparkasse Bremen, der Wirtschaftsförderung Bremen GmbH und den folgenden Firmen:
Atlantic Grand Hotel Bremen
cambio StadtAuto Bremen CarSharing GmbH
Druckerei Geffken & Köllner
Netzwerk i2b
MIX-Verlags-GmbH
und Serviceclub Zonta.

belladonna dankt  Radio Bremen sehr herzlich!!
Zum dritten Mal ist Radio Bremen Medienpartnerin dieses Preises gewesen.

Teilen auf